Donnerstag, 4. Februar 2021

Lesungen, Vorträge und albernes Zeug 2021.








Der Abend ist schnell umrissen: Frey liest, Wiki nervt, Luna schaut vom Himmel aus zu. (Falls wir Abendrot haben und die Wolken brennen, schaut sie nicht zu, sondern lässt mal wieder die Sau raus. Wir bleiben trotzdem konzentriert und lesen weiter.) In kritischen Situationen wird Blutwurst gereicht. Auf Wunsch wird gerne und reichlich signiert.






Lesepause
Wir sind heiser.










Wir lesen auch in Ihrer Buchhandlung und 
werden uns bemühen, die Regale nicht anzuknabbern
und dem Publikum die Kräcker nicht wegzufressen.
Für Termine wenden Sie sich bitte an

Doris Schuck
Autorenveranstaltungen
Neumarkter Straße 28
81673 München
Tel: 089 4136 3146
doris.schuck@randomhouse.de

oder direkt an mich
Michael Frey Dodillet
dodillet@me.com





Donnerstag, 20. Juli 2017

Hartmann und der böse Wolf.



Die aufmüpfigen Hunde und ich – wir haben uns zehn Jahre lang den Arsch aufgerissen und es wurde nicht besser. Jetzt machen wir seit zwei Jahren gar nichts mehr und es wird nicht schlechter. Wir stolpern quasi erzieherisch unbelästigt durch den Wald. Jeder kann in Ruhe seinen Hobbys nachgehen. Luna pöbelte zu Lebzeiten wie die wilde Wutz und mobbte alles, was kleiner als Bratwurst ist. Wiki buddelt ein Loch und beißt jeden, der es ihm wegnehmen will. Ich denke mir Romanfiguren aus. Vorzugsweise solche, die genug auf dem Kasten haben, um 300 Seiten Spaß zu machen. Hartmann ist so eine. Seine Geschichte beginnt so:

Die fette Elster schoss wie ein Torpedo in das Amselnest unter dem Giebel und schmiss die Jungvögel raus. Einer nach dem anderen klatschte acht Meter tief ins Blumenbeet. Darin befand sich nichts, was den Fall dämpfen konnte. Ein paar dürre Ginsterstängel, ein ausgemergelter Bodendecker. Wer ganz großes Pech hatte, landete in einem alten Rosenstock, der außer nadelspitzen Dornen nichts zu bieten hatte. Perfektes Massaker, dachte Hartmann und drückte mit dem Ende seiner Gabel den Korken in die Chardonnayflasche. Später am Abend käme Nachbars Katze und räumte die Opfer weg. So rührend sorgte Mutter Natur für ihre Kinder.

Sonntag, 12. März 2017

Die Toskana Männer.




In Herrchenjahre und Herrchenglück trieben sie ihr Unwesen am Rande. Jetzt haben sie ein eigenes Buch: Herren um die Fünfzig, die dezente Schavatten tragen und mit vollem Mund so lange blödes Zeug reden, bis die Wirtin ihnen das Licht ausknipst. 

Jede gute Serie kriegt irgendwann ihren Spin-Off. Man denke an Cheers und Frasier, Buffy und Angel und natürlich – ehrfürchtig auf die Knie fallend – an Breaking Bad und Better Call Saul. Also gut, habe ich mir letztes Jahr überlegt, spinne ich den Herrchen-Stammtisch einfach mal off und schicke ihn nach Italien. Unter anderem Namen zwar und mit anderer Vita, aber das Gelaber bleibt. Der Rosso auch.


Männer al dente.




Da sind sich die vier Freunde Alain, Rudi, Markus und Thomas einig: Wenn man die fünfzig überschritten hat, lässt man es ruhiger angehen. Leider haben sie die Rechnung ohne das Leben gemacht. Das kocht auch den härtesten Kerl weich. 

Seine halbwüchsigen Zwillinge treiben Alain zur Verzweiflung. Da kommt es wie gerufen, dass Freund Rudi in der Toskana eine alte Scheune renoviert. Ab ins Bootcamp mit den beiden, damit Rudi sie mal ordentlich erdet! 

Das geht so lange gut, bis Rudis Freundin Grazia aus heiterem Himmel zusammenklappt, Rudi um das Leben seiner großen Liebe bangt und die Zwillinge in derselben Nacht noch nach Florenz durchbrennen. Klarer Fall, der Mann braucht Hilfe. Und da kommen ausgerechnet Markus, der gerade mal wieder nicht weiß, wo ihm der Kopf steht, und Thomas, der viel zu viel Freizeit hat, seit er gefeuert wurde.

Herrchenjahre. Vom Glück einen ungezogenen Hund zu haben.




Wenn der Hund die Sau raus lässt und das Herrchen auf dem Zahnfleisch Gassi geht, dann stimmt etwas nicht. Da hilft nur Hundeschule. Aber welche? Kurz entschlossen schnappe ich mir meine aufmüpfige Luna und mache mich auf den Weg zur guten Erziehung.


Daraus wird eine Odyssee, die uns beide in die Fänge verschrobener Trainer, absurder Methoden und spleeniger Hundehalter führt. Das einzige, was der Hund dabei lernt: Diese Zweibeiner haben doch alle einen Vogel! 


Herrchenglück. Vom Chaos auf acht Pfoten.






Luna atmet tief durch und wirft mir einen gereizten Blick zu. Ich kenne diesen Blick gut. Er bedeutet: „Warum hast du uns das angetan, du Idiot, es war so schön ruhig hier!“

Was ist passiert? Was kann so dramatisch sein, dass es einen vierzig Kilogramm schweren, siebenundsechzig Zentimeter hohen Schäferhundpumakängurumischling von altem Krawall-Adel, dessen Unbotmäßigkeiten ein ganzes Buch füllen, aus den Latschen haut?

Herrchen will nur spielen.




Wie stelle ich meine Ohren auf optimalen Durchzug? Welche Wälztechniken in fiesen Häufchen sind besonders zu empfehlen? Sind Kommandos wie Sitz, Platz, Hier und Fuß gesundheitschädlich? Wie handhabe ich übelriechende Tümpel? Was mache ich mit dieser Scheißschleppleine? Brennende Fragen, die den modernen Hund von heute bewegen.

Wenn wir Hundehalter ein Problem mit unseren Vierbeinern haben, machen wir es uns einfach. Wir gehen zum Hundetrainer. „Hör mal, Krause“, sagen wir dann, „Bruno jagt Kaninchen. Was soll ich tun?“